Andreas Mayer-Brennenstuhl

- Vorspiel für den Lebensabend eines Pfaues -

28. Juni - 26. Juli 2007


 

Zur Eröffnung der Ausstellung: - Vorspiel für den Lebensabend eines Pfaues - am Do. 28.06.07 um 20 Uhr laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein.

Einführung: Susanne Jakob

 

In zwei aneinander grenzenden Räumen sowie im Aussenraum der Stadthalle realisiert Andreas Mayer-Brennenstuhl Installationen, die verschiedene Aspekte des Künstler-Daseins thematisieren.

 

 

 

 

"SCHAURAUM"

Sie sehen kopfüber an der Decke hängend ein Pfau, eine Beton-Plastik mit Mosaikbesatz des Künstlers Franklin Pühn aus den 50er-Jahren.


Dokumentiertation der lebendigen Kunstszene im Nürtingen der 50er/60er-Jahre bis heute

Dokumentiertation der lebendigen Kunstszene im Nürtingen der 50er/60er-Jahre bis heute

Installation "mehr Licht"


Begleitprogramm

 

Do. 5.Juli: Textsichtung & Diskussion Eröffnungsreden Günther Wirth "Gartensaal-Ausstellungen 1957-1978" mit Kurt Grunow

 

Do 19. Juli: Vortrag "Kunstprojekte andernorts"

Andreas Mayer-Brennenstuhl stellt Kunstprojekte vor, die in beispielhafter Zusammenarbeit mit Stadtverwaltungen andernorts realisiert wurden.

 

Do. 26. Juli: live-Übertragung von der Trotzkij-Bar im Atelier des Künstlers (mit ausgewählten Gästen)

 

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit Textbeiträgen von Susanne Jakob (Stuttgart) und

Dr. Volker Demuth (Tübingen).

 

Andreas Mayer-Brennenstuhl präsentiert im Kunstverein Nürtingen eine kritische Orts-Inspektion, die die Bedingungen der Kunst- und Kultur-Vermittlung an diesem konkreten Ort thematisiert. Die Ausstellung verfolgt inhaltlich eine Choreographie von Verweisen auf die Geschichte dieses spezifischen Ausstellungsortes. Der Künstler knüpft damit an seine langjährig praktizierten Strategien der orts- und kontextspezifischen Interventionen an.

 

Im Eingangsbereich vor der Stadthalle Nürtingen ist zunächst um einen Baum herum eine Plastik aus Autoreifen und Schaltafel-Brettern mit einer einladenden Fläche in Sitzhöhe installiert. Sie lädt an einem Ort zum "Besitzen" ein, an dem sich gelegentlich die Gäste des Kulturvereins "Provisorium" und des Kunstvereins - seit der illegitimen Fremdverpachtung der vereinseigenen "ZENTRALBAR" - im öffentlichen Raum ordnungswidrig zur Getränke-Einnahme aufhalten.

 

Im Treppenabgang zum SCHAU-RAUM und Kunstverein folgt dann eine Schrift-Installation unter Verwendung eines Textes von Peter Härtling, in dem dieser seine problematischen Erfahrungen mit der Stadt Nürtingen thematisiert. ( aus: Peter Härtling: "Leben lernen")

 

Im "SCHAURAUM" im UG der Stadthalle wird dann ein Bezug zur Historie des Ortes, insbesondere zu dem ehemaligen Ausstellungsraum "Gartensaal" als Teil der früheren Stadthalle, hergestellt. Zu sehen ist kopfüber an der Decke hängend ein Pfau, eine Beton-Plastik mit Mosaikbesatz des Künstlers Franklin Pühn aus den 50er-Jahren. Beim Umbau der Räumlichkeiten, in denen die Ausstellung stattfindet, wurde diese Plastik zunächst entsorgt, von Andreas Mayer-Brennenstuhl später in einem angrenzenden Kellerraum gefunden und geborgen. Die Plastik ist nun exakt unterhalb der Stelle platziert, an der sie als Brunnenfigur in den 50er-Jahren im Innenhof des Gebäudes installiert war, der Brunnen ist als Kreiselement an der Decke markiert.

 

Ergänzendes Bild- und Textmaterial in einer Vitrine dokumentiert die lebendige Kunstszene im Nürtingen der 50er / 60er-Jahre, insbesondere die Aktivitäten der heute noch aktiven kunstvermittlerin Hildegard Ruoff.

 

Der Kunstvereins-Raum selbst ist zunächst gähnend leer. In dem leeren Raum, der nur gelegentlich vom ortsansässigen Kunstverein bespielt werden darf, wird lediglich eine Live-Übertragung aus dem Atelier des Künstlers an die Wand projiziert. Zu sehen ist die Installation "Fliegender Bau" mit den jeweils aktuellen Atelier-Besuchern an der Trotzkij-Bar. Eine Overhead-Projektion zeigt einen Stadtplan, der den Weg zum Atelier weist. Die Besucher der Ausstellung können via Internet-live-Übertragung mit dem Künstler Kontakt aufnehmen und sich mit ihm zu einem Besuch im Atelier verabreden.

 

Den Abschluss der Choreografie bildet eine Installation im Außenraum hinter dem Kunstverein: Die Installation "mehr Licht", die ursprünglich für den Stadteingang von Nürtingen konzipiert war und hier keinen dauerhaften Platz gefunden hat, wird anlässlich dieser Ausstellung nun provisorisch auf einem Grundstück zwischengelagert, das laut amtlichen Plänen "Niemandsland" ist.